Claudia Wirthlin, fürs Lokalkomitee Basel

Im Jahr 2048 schaue ich aus sicherer Distanz getrost durchs lichte Blau des Himmels hinunter auf diesen kleinen Fleck Schweiz, auf dem ich mich früher – mal still und auf leisen Sohlen, mal laut stampfend und ungestüm – im Viervierteltakt bewegt habe und den ich schon längst mit meiner Asche nähre.

Und – Leute! – ich beobachte Unglaubliches, ja Unerhörtes, je näher ich heranzoome:

Langsam dämmert es mir da oben: heute ist doch der 12. September 2048! Gerade als verblichene Historikerin müsste ich ja wissen, dass am 12. September 1848 auf dem Fleck da unten die erste Bundesverfassung in Kraft trat. – Ja genau, bingo: bei diesem Fest muss es sich um das 200-Jahr-Jubiläum handeln! Mir wird ganz feierlich zumute. Wow, ein Demokratiefest also, und so wie’s aussieht erst noch ein echtes Vierviertel-Demokratiefest!
«Vive la démocratie quattro/quarti!» brülle ich von meiner Wolke runter, egal ob sie es dort unten hören oder nicht.  

Uffa, nach all diesen Beobachtungen brummt mir fast ein wenig der Schädel. Ich bette mich zur Erholung in die Mitte meiner Wolke, hänge meinen Gedanken nach und merke, wie es mich irgendwie glücklich macht, dass ich mich damals mit vielen vielen vielen andern im Viervierteltakt nach besten Kräften bewegt habe.